Wir haben vor kurzem mit dem Manager von Palub, der technischen Abteilung von Q8Oils, Cees Sonneveldt gesprochen: Er hat die letzten 37 Jahre bei Q8Oils gearbeitet, deshalb können wir ihn auch, ohne zu zögern, als Expert auf diesem Gebiet bezeichnen.
Hallo Cees! Als erstes und am wichtigsten: Welche Änderungen haben, nach deiner Meinung, den größten Einfluss auf diesen Sektor?
Definitiv die Zunahme der Spezialisierung, die in allen Segmenten stattgefunden hat. (in der Automobilindustrie, in der Metallverarbeitung und in der allgemeinen Industrie). Dies hat zu einer Vielzahl von Ölqualitäten geführt und die technische Komplexität jedes Öltyps hat sehr zugenommen.
Haben Sie eine Weiterentwicklung des Bedarfs am Markt festgestellt?
Aber ja. Wir haben festgestellt, dass sich das Ölvolumen pro Einheit drastisch reduziert hat. Das ist das direkte Resultat der ständig länger werdenden Ölwechselintervalle. Aber wir müssen das auch aus einer anderen Perspektive betrachten. Diese starke Abnahme wurde teilweise durch ökonomisches Wachstum und einer signifikanten Zunahme der Anzahl der Einheiten ausgeglichen.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass das Grundprinzip bei der Ölschmierung aus der Vergangenheit größtenteils gleich geblieben ist, genauso wie das für Motoren und Maschinen noch gilt. Die Veränderungen haben nur sehr langsam stattgefunden. Wie die Leistung bei Motoren und Maschinen schrittweise zugenommen hat, haben sich die Temperaturen und Belastungen ständig erhöht. Zusätzlich kommen stetig strengere Umweltauflagen hinzu. Die Schmierstoffe unterlagen deshalb stetig steigenden Standards, was letztendlich zu einem Einsatz besserer Grundöle und Additiven führte.
Hat sich viel an den Arbeitsmethoden geändert?
Ganz bestimmt! Aus meiner Sicht haben sich drei Dinge drastisch verändert. Ursprünglich arbeitete unsere technische Kundenbetreuung nur regional – die Produkte waren allgemeiner: Wir haben nicht nur mit Schmierstoffen gehandelt, sondern auch mit Grundölen, Kraftstoffen und Bitumen. Im Laufe der Zeit wurde die Kundenbetreuung immer internationaler und die Produkte immer spezifischer. Wenn man diese Entwicklung betrachtet kann man mit Sicherheit sagen, dass aus uns Generalisten Speziallisten geworden sind. Ein zweiter wichtiger Unterschied, würde ich sagen, ist die Aneignung unseres Wissens. In der Vergangenheit habe ich einen halben Tag in der Universitätsbibliothek mit dem Lesen über verschiedene Anwendungen zugebracht. Außerdem war es wichtig Vorlesungen zu besuchen um sich das entsprechende Wissen anzueignen. Und heute? Das Internet hat alles natürlich verändert. Heute kann ich viele der Informationen Online, von meinem Arbeitsplatz aus, bekommen. Und zum Schluss, die Erreichbarkeit hat sich stark erhöht. Wenn man früher einen ganzen Tag gebraucht hat um einen Kunden zu besuchen, konnte keiner mir dir Kontakt aufnehmen. Wenn man jetzt, im Nachhinein, zurückdenkt, war das ein ganz schönes Gefühl! (lacht)
Wie sehen Sie diese Entwicklung innerhalb der Industrie aus ihrer persönlichen Erfahrung?
Eigentlich ganz positiv. Dieser Trend in der Industrie macht die Arbeit eines technischen Spezialisten so attraktiv. Man kann sicher sein, dass die Arbeit immer eine Herausforderung sein wird.
Was sind die wichtigsten AHA-Momente auf diesem Gebiet?
Ich kann natürlich nur aus eigener Erfahrung sprechen. Zum Beispiel habe ich, über die Jahre, in allen verschiedenen Produktsegmenten gearbeitet. Das hat nicht nur zu Veränderungen bei der Arbeit geführt, sondern hat auch dazu beigetragen weitreichendes Wissen und Erfahrung aufzubauen. Man kann sich nicht als Expert auf diesem Gebiet ausgeben, weil jeden Tag neue unbekannte Herausforderungen auf dich warten. Darüber hinaus sind, aus rein praktischer und technischer Sicht, Unfälle ebenfalls sehr wichtige Lernmomente. Unser ausgezeichnetes Labor erlaubt es uns oft herauszufinden was schief gelaufen ist – und noch besser, häufig sind die Fehler nicht unsere Schuld.
Und zum Schluss, wenn Sie wählen müssten, welche Teile ihres Jobs mögen sie am liebsten?
Zweifellos das gute Arbeitsklima und die Kollegialität. Ich war immer glücklich in meinem Job für Q8 und Q8Oils – und mit meinen ausgezeichneten Kollegen, egal wo ich gearbeitet habe, sie haben definitiv dazu beigetragen.