Kobalt ist ein wichtiger Bestandteil in der Herstellung von gesintertem Wolframkarbid. Kobalt in Pulverform wird mit unregelmäßig geformten Wolframkarbidpartikeln in einem Verhältnis von 3-30 % des gesamten Gewichtes für das Sintern vermischt. Beim Sintern vermischt sich das Kobalt und bildet eine Matrix, die die Hohlräume zwischen den Körnern füllt und somit die Körner bindet. Die Karbidspitzen oder festen Karbidpartikel können jetzt in das fertige Profil einhaken.
Das Kobalt, das infolge des Formungs- und Schleifverfahrens in die flüssigen Metallverarbeitungsstoffe freigegeben wird, kann sich auflösen und mit der Flüssigkeit vermischen bzw. am Boden des Filters, in den es freigegeben wird, absetzen. Unter korrosiven Umständen kann Kobalt spontan freigesetzt werden: Diese Reaktion wird üblicherweise als Auswaschen (Leaching) bezeichnet. Das Auswaschen bezeichnet die Auflösung der bindenden Matrix von Kobalt auf der Fläche, was durch eine chemische oder elektrochemische Reaktion zwischen der Karbidfläche und dem Umfeld verursacht wird. Die Körner des Wolframkarbids werden nicht beeinflusst. Mit dem Verlust des Bindemetalls bricht die Struktur zusammen, so dass die korrosive Atmosphäre oder Flüssigkeit eindringen und neue Flächen angreifen kann und das Auswaschen verstärkt wird.
Kobalt ist ein „Schwermetall“ mit einer spezifischen Dichte von 8,9 bei 20 °C. Kobalt ist giftig und kann beim Verschlucken, Einatmen oder Aufnehmen über die Haut zu Vergiftungen führen. Nicht-radioaktives Kobalt kann bei Menschen oder Tieren Krebs verursachen, wenn es in der Nahrung oder im Wasser enthalten ist. Des weiteren wurde Krebs bei Tieren nachgewiesen, die Kobalt eingeatmet haben oder wenn Kobalt direkt in die Muskeln oder unter die Haut gegeben wurde. Auf der Grundlage der tierischen Daten hat die International Agency for Research on Cancer (IARC) festgehalten, dass Kobaltmetall mit Wolframkarbid für den Menschen wahrscheinlich krebserregend ist, so dass es als 2A eingestuft wurde.
Für die meisten Menschen ist die Nahrung die erste Einnahmequelle von Kobalt. Im Durchschnitt verzehrt eine Person rund 11 Mikrogramm Kobalt pro Tag mit der Nahrung. Wenn Sie im Metallbergbau, Kobalthütten oder Raffinerien, in Industriezweigen, die Schneide- oder Schleifinstrumente herstellen, oder in anderen Industrien, die Kobaltmetall und Kobaltteile herstellen oder nutzen, arbeiten, sind Sie einem höheren Kobaltgehalt ausgesetzt. Bei einer guten Industriesicherheit wie der Nutzung von Abzugsystemen am Arbeitsplatz kann die Gefährdung auf sichere Niveaus reduziert werden. Die industrielle Aussetzung ergibt sich vor allem aus dem Einatmen von kobalthaltigem Staub.
Wenn Ihr Körper zu viel Kobalt aufnehmen muss, kann dies Ihre Gesundheit gefährden. Arbeiter, die Luft mit 0,038 mg Kobalt/m3 (rund 100.000fach stärkere Konzentration als in normaler Luft) während 6 Stunden einatmen, haben Atembeschwerden. Ernste Auswirkungen auf die Lungen, auch Asthma, Lungenentzündungen und keuchendes Atmen, gab es bei Personen, die 0,005 mg Kobalt/m3 bei der Arbeit mit Hartmetall, einer Kobalt-Wolframkarbid-Legierung, ausgesetzt sind. Menschen, die 0,007 mg Kobalt/m3 bei der Arbeit ausgesetzt sind, entwickeln Allergien auf Kobalt, die zu Asthma und Hautausschlag führen.
Um das Auswaschen von Kobalt zu vermeiden, muss das Schleifverfahren vor mäßig bis hochkorrosivem Umfelde geschützt werden.